Der Vortrag beschäftigt sich mit der 2000jährigen Adaptionsgeschichte judenfeindlicher Weltbilder. Dr. Marc Neugröschel zeigt, wie judenfeindliche Vorstellungsmuster aus der Spätantike die Zeit der Aufklärung überdauerten und zur Grundlage moderner antisemitischer und antiisraelischer Zerrbilder wurden. Dabei wird deutlich, dass oberflächlich unterschiedliche Ausdrucksformen von Judenfeindlichkeit, wie sie sich in verschiedenen politischen und kulturellen Milieus, von extrem rechts bis extrem links und von christlich bis islamisch herausbildeten, einen gemeinsamen weltanschaulichen Kern haben.
Dr. Marc Neugröschel ist Soziologe, Antisemitismusforscher und Holocaustpädagoge an der israelischen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem. Außerdem ist er freier Journalist und schreibt regelmäßig für die Jerusalem Post und die Berliner Wochenzeitung Jungle World.
Der Vortrag findet am Dienstag, 6. Februar, um 19.00 Uhr, im Haus der VHS, Friedrichstr. 55, statt. Die Teilnahme ist entgeltfrei. Die VHS bittet dennoch um telefonische Voranmeldung unter 02043/99-2415 oder per E-Mail an