Die letzten Jahre der Weimarer Republik waren geprägt von der Gewalt zwischen den politischen Extremen – auch in Gladbeck. Trauriger Höhepunkt war die berüchtigte „Saalschlacht bei Kiekenberg“ in Zweckel, bei der Kommunisten, Nationalsozialisten und Sozialdemokraten aufeinander prallten. Zwei Tote und zahlreiche Verletzte und Schwerstverletzte blieben auf der Strecke. Die Ermittlungen, in die sich auch das Justizministerium in Berlin einschaltete, zogen sich über Monate hin. Sie wurden Anfang 1933 eingestellt auf Grund eines Amnestiegesetzes vom 9. Dezember 1932 – im Deutschen Reichstag gemeinsam beschlossen von KPD, NSDAP und SPD.
Der Vortrag blickt auf das Geschehen von vor über 90 Jahren und kann mit zahlreichen bislang unbekannten Details aufwarten. Dabei setzte er sich auch kritisch mit Teilen der Gladbecker „Erinnerungskultur“ auseinander. Er regt den Abschied von Stereotypen sowie eine notwendige Neubewertung auf Grund wissenschaftlicher Erkenntnisse an.
Der entgeltfreie Vortrag mit Ralph Eberhard Brachthäuser findet am Donnerstag, 10. April, um 19 Uhr, im Haus der VHS, Friedrichstr. 55 statt. Die VHS bittet dennoch um eine Voranmeldung unter Tel. 02043/99-2415 oder per E-Mail an